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Presse­mitteilung |

Steuervermeidung

Spanischer Konzern Inditex vermeidet Millionen an Steuern

Die Grünen/EFA-Fraktion hat an diesem Donnerstag ihren dritten Bericht über Steuervermeidung in der Europäischen Union vorgelegt. Nach IKEA und BASF hat die Fraktion dieses Mal den spanischen Konzern Inditex untersuchen lassen, zu dem Marken wie Zara und Massimo Duti gehören. Der Konzern hat in der Zeit von 2011 bis 2014 mindestens 585 Millionen Steuern vermieden. Sven Giegold, finanz- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion sagt dazu:

"Inditex hat alle möglichen legalen Schlupflöcher genutzt und Gewinne in den Ländern versteuert, in denen es für das Unternehmen am günstigsten war. Sich wie im Supermarkt die günstigsten Steuerangebote auszusuchen, scheint bei Konzernen in der Europäischen Union zum guten Ton zu gehören. Und die Regierungen der EU-Mitgliedsländer schauen wohlwollend dabei zu.

Unser Bericht wirft Zweifel auf, ob Inditex Gewinne dort versteuert hat, wo die Gewinne tatsächlich erwirtschaftet worden sind. Kleidungsstücke zum Beispiel von der Marke Zara scheinen vor dem Verkauf erst durch halb Europa zu tingeln, um besonders günstige Steuermodelle zu nutzen. Die Rechnung dafür zahlen die Steuerzahler in Spanien, wo das Geld des Konzerns in den Staatskassen fehlt.

Die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten müssen dem Steuerwettbewerb nach unten einen Riegel vorschieben. Die Praktiken der großen Konzerne können nur gestoppt werden, wenn die Regeln EU-weit harmonisiert werden. Dazu gehört eine umfassende länderbezogene Steuertransparenz, eine gemeinsame Berechnungsgrundlage für Unternehmenssteuer und schließlich gemeinsame, EU-weite Mindeststeuersätze für die Unternehmenssteuer. Die bisher beschlossenen Maßnahmen sind gegen die Umgehungsmethoden von Inditex unwirksam, wie die Studie zeigt."

Michel Reimon, finanz- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion sagt dazu: "Der Modekonzern Zara ist das jüngste Beispiel für die Praxis, die etliche Großkonzerne wie BASF und IKEA betreiben: Sie leisten keinen Steuerbeitrag in dem Land, in dem sie auch tatsächlich Gewinne machen, sondern verschieben ihre Millionen-Gewinne in Ländern mit niedrigen Gewinnsteuern. Dank der uneinheitlichen Steuergesetze und einiger Mitgliedsstaaten, die für dieses Tun auch noch werben, kommen sie damit davon. Wir reden nicht von kleinen Fischen. Die Steuerumgeher sind die Haie im Becken unserer Gesellschaft.“

Den kompletten Bericht finden Sie hier: http://www.greens-efa.eu/tax-shopping-16316.html

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Meinung
Person holding an EU flag in a crowd / CC0 Antoine Schibler
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Sven Giegold
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MdEP
Michel Reimon
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