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Kennzeichnung von Gen-Pollen im Honig

Umweltausschuss stimmt heuchlerischem Deal zu GV-Pollen im Honig zu

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat heute einem völlig heuchlerischen Kompromiss zwischen Kommission, Rat und Parlament zugestimmt, der die nötige Kennzeichnung von gentechnisch verändertem Honig verhindert. Die Mehrheit der Abgeordneten stimmte dafür, dass die EU-Gesetzgebung so geändert werden soll,  dass das Vorkommen von GV-Pollen im Honig nicht gekennzeichnet werden müsste. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA erklärt dazu:

"Mit der heutigen Abstimmung ist der Umweltausschuss eingeknickt und hat, entgegen seiner ursprünglichen Empfehlung vom November 2013 dafür gestimmt, Honig nicht kennzeichnen zu lassen. Damit haben die Abgeordneten den Imkern und den Bienen ein Bärendienst erwiesen, indem sie  diesen verschrobenen Deal abgesegnet haben, obwohl der Europäische Gerichtshof 2011 festgelegt hatte, dass mit genetisch veränderten Pollen verunreinigter Honig nach EU-Recht als solcher gekennzeichnet werden muss. Die Kommission argumentierte daraufhin in ihrem Legislativvorschlag zu Honig, heuchlerisch,  dass GVO-Pollen ein Bestandteil und keine Zutat des Honigs sei und somit  nicht gekennzeichnet werden müsste. Im Januar 2014 war das Europäische Parlament der ablehnenden Haltung des Umweltausschusses gegenüber dem Kommissionsvorschlag nach massiver Lobbyarbeit der Industrie und von GVO-anbauenden Drittstaaten wie Argentinien, nicht gefolgt.

Mit der heutigen Entscheidung geben sogar die GVO-kritischen Abgeordneten der konservativen und sozialistischen Parteien klein bei. Da die EU Honig aus Ländern importiert, die GVO anbauen und zwei der wichtigsten Honig produzierenden Mitgliedstaaten (Spanien und Rumänien) den Anbau von GVO-Mais zugelassen haben, ist quasi besiegelt, dass mit GVO-Pollen kontaminierter Honig ungekennzeichnet in die Regale gelangen wird.

Die Abstimmung im Plenum, die im April stattfinden wird, ist nur noch eine Pro-Forma-Bestätigung dieser falschen Entscheidung.“

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Martin Häusling
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