de | en
string(3) "136"
Presse­mitteilung |

27. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe

Nichts gelernt - EU will Millionenkredite für ukrainisches Atomprogramm freigeben

Am Freitag jährt sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 27. Mal. Gleichzeitig will die EU-Kommission nun uralte Reaktoren in der Ukraine mit einer enormen Finanzspritze länger am Netz halten. Dazu erklärt Rebecca Harms, Vorsitzende der Grüne/EFA-Fraktion im Europaparlament: 

"Auch nach 27 Jahren sind die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe nicht beseitigt. Noch immer wird darum gerungen den havarierten Reaktor zu stabilisieren. Die Sperrzone wird noch für lange Zeit unbewohnbar bleiben. Auch weit vom Katastrophenschauplatz entfernt werden heute noch erhöhte Strahlenwerte gemessen, die auf den Unfall vor 27 Jahren zurückzuführen sind.

Gleichzeitig will die EU Kredite für das ukrainische Atomprogramm freigeben: 300 Millionen Euro wurden bereits durch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) bewilligt. Die Entscheidung über weitere 300 Millionen von der Atombehörde Euratom steht noch aus. Offiziell sollen diese Gelder in die Sicherheit der Reaktoren gesteckt werden. Aber das Programm wird vor allem der Laufzeitverlängerung der alten Reaktoren aus Sowjet-Zeiten dienen. Diese Reaktoren sind besonders störanfällig, weshalb die EU mit diesen Geldern das atomare Risiko sogar erhöht. Wir fordern deshalb die EU-Kommissare Günter Oettinger und Stefan Füle auf, die Vergabe dieser Mittel zu verhindern.

In den vergangenen Jahren hat die EU bereits Hochspannungsleitungen von der Ukraine in die EU finanziert. So wird der Import billigen Atomstroms in die EU vorbereitet. Das atomare Risiko wird exportiert.

27 Jahre nach Tschernobyl und zwei Jahre nach Fukushima muss klar sein, dass europäische Gelder auch außerhalb der EU in den nachhaltigen Umbau der Energiesysteme gesteckt werden müssen - nicht in tickende atomare Zeitbomben, deren Mängel durch Nachrüstung nicht behoben werden können."

Auch interessant

Meinung
Presse­mitteilung

Zuständige Abgeordnete

Rebecca Harms
Rebecca Harms
MdEP

Weiterempfehlen