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Gigaliners

Vollbremsung für Monstertrucks in Europa - EU-Kommission muss nachsitzen

Das Europäische Parlament hat heute mit breiter Mehrheit die EU-weite Zulassung überlanger und -schwerer LKW, der so genannten „Gigaliner“ oder „Monstertrucks“, abgelehnt. Die Abgeordneten fordern von der EU-Kommission zunächst eine genaue Untersuchung der möglichen Folgen, sollten die bisher rechtswidrig über Grenzen hinweg stattfindenden Gigaliner-Fahrten legalisiert werden. Dazu erklären Eva Lichtenberger und Michael Cramer, verkehrspolitische Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament:

„Jahrelanger Einsatz zahlt sich aus: Die heute vom Parlament erzwungene Vollbremsung der Monstertrucks verhindert eine Kollision mit dem Umweltschutz, der Verkehrssicherheit und den Interessen der Steuerzahler. Völlig zu Recht bleibt die Ampel für Gigaliner auf Rot. Die EU-Kommission muss jetzt nachsitzen und endlich die vorgeschriebene, aber fehlende Folgenabschätzung erstellen.

Denn über Fraktionsgrenzen hinweg war man sich einig: Gesetze dürfen nicht im Blindflug verabschiedet werden. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas hatte allein auf die Einflüsterungen der LKW-Lobby gehört, die sich satte Profite von dem grenzüberschreitenden Einsatz der Monstertrucks verspricht. Dieser Plan ist nun an den EU-Abgeordneten gescheitert.

Zahlreiche Studien zeigen, dass die Profite für wenige Unternehmen auf dem Rücken der Umwelt, der Verkehrssicherheit und der Steuerzahler erwirtschaftet würden. Denn die Monstertrucks drohen zu einer massiven Verlagerung des Verkehrs von der umweltfreundlichen und sicheren Schiene auf die Straße zu führen. So warnt eine Studie des Fraunhofer-Instituts [1] vor einer Verlagerung von bis zu 35% des Einzelwagenverkehrs. Für die ohnehin oftmals maroden Straßen hieße das zugleich eine weitere Verkürzung der Reparaturintervalle. Also mehr Baustellen und mehr Kosten.

Zudem drohen zusätzliche Emissionen auch deshalb, weil laut einer gestern vorgelegten Studie der EU-Kommission jeder vierte LKW in Europa leer unterwegs ist. [2] Leerfahrten von längeren und schwereren LKW wären noch schädlicher für Umwelt und Klima.

Eine überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Europa [3] lehnt also aus gutem Grund eine EU-weite Einführung der Riesen-LKW ab. Die EU-Kommission muss diese Bedenken nun endlich ernst nehmen und auch die negativen Folgen der Monstertrucks seriös untersuchen."

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Zuständige Abgeordnete

Michael Cramer
Michael Cramer
MdEP

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