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Presse­mitteilung |

Genmais

Patt im Agrarrat - EU-Kommission wird über umstrittene Genmaiszulassungen entscheiden

Der EU-Agrarministerrat konnte sich gestern wie erwartet weder auf die Zulassung noch die Ablehnung von sechs gentechnisch veränderten Maissorten als Futter- und Lebensmittel (1) einigen, da die erforderliche qualifizierte Mehrheit für einen Beschluss nicht erreicht wurde. Damit wird nun die Europäische Kommission darüber entscheiden. Dazu erklärt Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA Fraktion im Europäischen Parlament:

"Nach der erwarteten Patt-Stellung im Agrarrat in Gentechnikfragen kann nun die Europäische Kommission über die Zulassung der sechs Genmaissorten entscheiden. Die Grundlagen, auf die die Kommission ihre Entscheidungen stützt, bleiben weiterhin fragwürdig und nähren den Verdacht, sie schenke der Gentechniklobby zuviel Gehör. So hat die Kommission immer noch nicht die Forderungen des Umweltministerrates von Dezember 2008 umgesetzt, die Anforderungen an eine transparente und unabhängige Umweltverträglichkeitsprüfung zu verschärfen.

Das bisherige EU-Gentechnik-Zulassungsverfahren entspricht bei weitem nicht den Kriterien von Transparenz und wissenschaftlicher Kontrolle auf Basis des Vorsorgeprinzips. Deshalb fordern die Europäischen Grünen schon lange, die Risikoprüfung durch die EFSA (Europäische Lebensmittel-Sicherheitsbehörde) endlich auf ein solides Fundament zu stellen. Es ist dem europäischen Verbraucher gegenüber unverantwortlich, GVOs zuzulassen, deren Risikobewertung auf Daten der Gentechnik-Konzerne basiert, die nicht von unabhängiger Seite überprüft werden können.

Bei der aktuellen Zulassungsserie werden abermals neue Risiken in Kauf genommen: Bei GVOs, die aus Kreuzungen mehrerer bereits zugelassener GVOs gewonnen werden, wird derzeit davon ausgegangen, dass die Prüfung der einzelnen Komponenten ausreichend ist. Damit werden mögliche Synergien und Kombinationseffekte völlig außer Acht gelassen. Es ist unabdingbar, dass solche GVOs, ebenfalls das komplette Prüfverfahren durchlaufen.

Anmerkung:

1) Bei den Genmaissorten handelt es sich um:

• Maize 1507x59122 from Dow AgroScience (10499/10)

• Maize 59122x1507xNK603 from Pioneer (10500/10)

• Maize MON88017xMON810 from Monsanto (10501/10)

• Maize MON89034xNK603 from Monsanto (10502/10)

• Maize Bt 11from Syngenta (10503/10) (renewal)

• Maize Bt 11 x GA 21 from Syngenta (10505/10)

Die Pressemitteilung des Rates der EU finden Sie hier (auf Englisch):

http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_data/docs/pressdata/en/agricult/115545.pdf

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Martin Häusling
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