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Presse­mitteilung |

Grüner Deal muss auf hundert Prozent grünen Wasserstoff setzen

Wasserstoff-Strategie

Die heute (Mittwoch 8. Juli) von Klimaschutz-Kommissar Frans Timmermans vorgestellte Wasserstoff-Strategie enthält gute Elemente, fördert aber mit dem Geld der europäischen Steuerzahler eine weitere Nutzung fossiler Energien auf Kosten des Klimas. Die Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament lehnt aus fossilen Energien gewonnenen Wasserstoff wegen negativer Klimaauswirkungen und wirtschaftlicher Folgekosten ab und fordert grünen Wasserstoff komplett aus erneuerbaren Energien. Eine europäische Energiestrategie darf nicht allein auf Wasserstoff setzen. Ziel der EU-Kommission ist, die Europäische Union bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Die Grünen/EFA fordern im Einklang mit der Wissenschaft null Emissionen bis zum Jahr 2040, um das Pariser Klimaziel einzuhalten. 

Jutta Paulus, Grünen/EFA-Schattenberichterstatterin für die Stellungnahme zur Industriestrategie im Umweltausschuss kommentiert:

„Der Grüne Deal muss auf hundert Prozent grünen Wasserstoff und eine breite Förderung erneuerbarer Energien setzen. Wasserstoff ist aber kein Allheilmittel. Im Gebäudebereich ergibt der Einsatz des teuren Energieträgers keinen Sinn. Stattdessen sollten wir unseren europäischen Gebäudebestand energetisch modernisieren und zum Heizen erneuerbare Energien einsetzen.

Grüner Deal und Klimaschutz können zum Motor für Arbeitsplätze und Wiederaufbau werden. Wir brauchen eine Investitionsoffensive mit Anreizen für eine grüne Wirtschaft und Industrie ohne Kohle, Gas und Atomenergie. Investitionen in erneuerbare Energien und eine Renovierungswelle schaffen Arbeitsplätze, sparen Kosten für fossile Brennstoffe und schützen das Klima.“

Michael Bloss, Grünen/EFA-Schattenberichterstatter für die Industriestrategie im federführenden Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie, kommentiert:

„Die Bedingung für grünen Wasserstoff ist der massive Ausbau erneuerbarer Energien. Die EU-Kommission sieht Investitionen in Höhe von 340 Milliarden Euro für Wind und Sonne bis 2030 für den Grünen Wasserstoff vor, sie muss konkret aufzeigen, wie diese Investitionen mobilisiert werden. Maßstab für die Ausgaben der Wiederaufbau-Milliarden müssen 65 Prozent weniger CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 sein. Hohe Kosten und massiver Energieaufwand für die Herstellung von Wasserstoff sind nur gerechtfertigt, wo es nicht anders geht, wie in der Stahlindustrie oder beim Einsatz im Schiffsverkehr.

Die EU-Kommission hat auf Kritik der Grünen/EFA-Fraktion reagiert. Die Industrie darf nicht alleine über die Vergabe von Fördergeldern und gesetzliche Rahmenbedingungen entscheiden. Es ist richtig, dass Unternehmen für erneuerbare Energien, Nichtregierungsorganisationen und die Zivilgesellschaft im Boot sitzen, damit grüner Wasserstoff Fokus und nicht Stiefkind der Initiative wird.“

Hintergrund

Ebenfalls heute stellte die Europäische Kommission die „Allianz für sauberen Wasserstoff“ („Clean Hydrogen Alliance“) vor, die technologische Anforderungen, Investitionsmöglichkeiten und regulatorische Hürden identifizieren soll. Die Grünen/EFA-Fraktion fordert, dass unabhängige Expertinnen und Experten, Vertreterinnen und Vertreter der Erneuerbare-Energien-Industrie und von Nicht-Regierungsorganisationen gleichberechtigt an Entscheidungsprozessen teilnehmen.

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Zuständige Abgeordnete

Michael Bloss
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MdEP
Jutta Paulus
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