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Presse­mitteilung |

Banken-Stresstest

Banken-Stresstests sind eher Freizeitstress - Schäubles optimistische Kommentare unangebracht

Zum Ergebnis des Stresstests für 91 europäische Banken erklärt  Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitscher Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament:

"Aufgrund der schwachen und unrealistischen Kriterien in den Stresstests sind sie nicht geeignet, Transparenz zu erhöhen oder das Vertrauen an den Märkten zu verbessern.

Die Annahme einer erneuten Rezession mit einem Rückgang des BIP von -0,4% in 2011 fiel milde aus im Vergleich zum Einbruch 2008/2009. Ein echter Staatsbankkrott eines EU-Mitgliedslands wurde in den Stresstests nicht modelliert. Vielmehr beschränkte man mögliche Verluste im wesentlichen auf das Handelsbuch, obwohl 90% der Staatsanleihen im Anlagebuch gehalten werden. Schließlich verzichteten die Bankenaufseher auf eine Offenlegung der Verluste aus der letzten Krise. Ein dreistelliger Milliardenbetrag an nötigen Abschreibungen ist hier im Falle der Fortsetzung der Krise in den Büchern realistisch. Das Europäische Bankensystem erweist sich daher weiterhin als unterkapitalisiert.

Angesichts dieser Tatsachen sind die über-optimistischen Kommentierungen von Bundesfinanzminister Schäuble unangebracht. Sie dienen den Banken vielmehr als Schützenhilfe bei ihrem Lobbying gegen strenge neue Eigenkapitalanforderungen. Wir brauchen keine Beruhigungspillen, sondern eine europäische Schuldenbremse für Banken."

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Zuständige Abgeordnete

Sven Giegold
Sven Giegold
MdEP

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